Der Verein
Bluegrass!
Hinter diesem unscheinbaren Wort verbirgt sich eine Welt von Kultur, die wir, der Verein GrevenGrass e.V. fördern wollen!
Bluegrass bezeichnet im engeren Sinne eine Musikform und gibt im weitesten Sinne ein wunderbares Lebensgefühl wieder.Er ist als einzige Musikform auf eine Person zurückzuführen, den Vater des Bluegrass, Bill Monroe (*13. September 1911; †9. September 1996)! Die Bedeutung von Bill Monroe und seinem musikalischen Kind Bluegrass zeigt sich schon in den Ehrungen, die Bill Monroe erhielt, z.B. dem Grammy, der National Medal Of Arts, sowie der Einführung in die Country Music Hall of Fame, die Rock and Roll Hall of Fame und die Nashville Songwriters Hall of Fame. In seiner 61 Jahre dauernden Karriere nahm er mehr als 500 Platten auf. Zwei seiner größten Hits sind Blue Moon of Kentucky und Kentucky Waltz.
Personenkult interessiert uns nicht. Allerdings sollte man wissen, wo Bluegrass herkommt, damit man die Musik, und was mit ihr verbunden ist, richtig genießen kann.
Der Bluegrass begann im Jahr 1946 als Bill Monroe in seiner dem Genre namensgebenden Formation „The Blue Grass Boys“ mehrstimmigen Gesang mit einer rhythmisch dynamischen Instrumentalmischung von Mandoline, Gitarre, Banjo, Geige und Kontrabass verband. Die Musik der Kapelle mit ihren Wurzeln in der Folksmusik der europäischen Einwanderer der USA, dem afroamerikanischen Blues und vielen dem Jazz entlehnten Elementen könnte weitestgehend als Country-Jazz beschrieben werden. Bemerkenswert sind die Virtuosität der Musiker, die Rhythmusgeladenheit der Lieder, die hohe Energie des Instrumentalspiels, der immensen Spielfreude und der Lebensnähe der Liedertexte. Der Umstand, dass Bluegrass traditionell auf rein akustischen Instrumenten ohne eine elektrische Verstärkung gespielt wird, eignet diese Musikform ebenso für die kleine Hausmusik, wie auch für den klassischen Konzertsaal und das Musikfestival.
Es ist also klar, daß der Bluegrass sich in vielen Lebensbereichen wiederfindet. Im Vordergrund steht immer der herzliche soziale Kontakt mit Interessierten. In sogenannten Workshops erlernt der Musikinteressierte die musikalischen Fähigkeiten in Bezug auf Gesang, Mandoline, Gitarre, Banjo, Fiddle (Geige), Resonatorgitarre, Bass usf. In Jamsessions trifft man sich zwanglos um gemeinsam zu musizieren. In Hauskonzerten wird in familiärem Rahmen die Musikdarbietung genossen. Auf Festivals gibt es die Gelegenheit zum Musikkonsum und auch zum gemeinsamem Musizieren. Die Aufgeschlossenheit und anheimelnde Atmosphäre jeglicher Bluegrass-Veranstaltung spricht nicht nur den eingefleischten Fan, sondern schlichtweg jedermann an. Die Musik zum Anfassen finden insbesondere Kinder großartig.
Wie beliebt Bluegrass international ist sieht man an der Szene. Die IBMA (International Bluegrass Music Association) berichtet über 600 Bluegrassfestivals weltweit, 1997 hörten 82 Millionen US-Amerikaner Bluegrass, es gibt mehr als 1.000 Bluegraskapellen, wobei die EBMA (European Bluegrass Music Association) Festivals in nahezu allen europäischen Ländern notiert. Einige Festivals werden dabei von mehr als 30.000 Hörern besucht (z.B. das Merlefest in Wilkesboro, North Carolina, USA). Das erste Festival dieser Art wurde bereits 1965 gehalten, das älteste Europäische Festival, das Banjo Jamboree ist bereits in den 70er Jahren in Caslav, CZ etabliert worden und hatte teilweise bis zu 5.000 Besucher.
Bluegrass ist bislang in Europa eher ein Nischenprodukt gewesen, was daran liegen mag, dass es im Gefolge der herkömmlichen Country Music ein Stigma erhalten hat, gegen das man sich nur schwer durchsetzen konnte. Festivals wie das Jazzfestival in Montreux, CH, das Tönder Festival, DK und andere Veranstaltungen haben dem Bluegrass zwar stets ein vielbeachtetes Forum gegeben. Von einer gesamteuropäischen Bluegrass-Szene kann wohl allerdings erst seit der Jahrtausendwende gesprochen werden, seitdem die EBMA (European Bluegrass Music Association) die Koordinierung der vielfältigen Festivalaktivität in Europa zu bündeln versucht.
Insgesamt gibt es wohl kein europäisches Land, in dem Bluegrass unbekannt ist. Ob in Spanien oder Finnland, Estland oder Italien, Irland oder Schweiz, überall gibt es Musiker, Veranstalter und Zuhörer, die den Bluegrass schätzen.
Bluegrass Szene in Deutschland hat in ihrer langen Entwicklunszeit von den 50er Jahren bis heute einen gleichfalls schweren wie auch unerschütterlichen Weg genommen und steht mit vielfältigen Versuchen am Rande eines Durchbruchs, sich als alternative Musikform zu etablieren. Seit Jahren werden Festivals in Kötz (bei Ulm) in Bühl Hagen und anderswo veranstaltet. Im Mai 2010 wurde die Deutsche Bluegrassvereinigung (GBMA – German Bluegrass Music Association) gegründet, mit dem Ziel, die Kräfte für den Bluegrass in Deutschland stärker zu bündeln, für das gemeinsame Wohl des Bluegrass und diesen dadurch in Deutschland weiter bekannt zu machen!
Das wohl älteste und bedeutendste deutsche Country Music Festival, das als Schwerpunkt Bluegrass Music präsentierte, war Anfang der 60er Jahre in Neusüdende bei Oldenburg ins Leben gerufen worden und hatte im Verlauf der Jahrzehnte Top Stars wie Bill Monroe und die Osborne Brothers angelockt. Leider ist dieses Festival in seiner bisherigen Form, seit Mitte der 80er Jahre unter der bewährten Leitung von Klaus Grotelüschen, 2006 zum letzten Mal abgehalten worden.
Es trafen sich am Neusüdende Festival Musiker zum Musizieren, Musikhörer zum Musikhören, Aussteller um Schallplatten und Artefakten anzubieten, Fans die den U.S.-amerikanischen Lebensstil zelebrierten und der freundliche Mensch von nebenan, der das farbenfrohe Treiben und die exquisite Musik genoß. Die Atmosphäre in Neusüdende hat jeden Neuling zum erneuten Besuch bewegt. Die großartige akustische Musik, die Herzlichkeit der Festivalbesucher, die aus allen Lebensbereichen und Bildungsschichten kamen, die Zeltplatzatmosphäre und die Freude, selbst Musik zu machen oder zu hören, trugen dazu bei.
Der Umstand, die Vorzüge des Festivals in Neusüdende nicht mehr genießen zu können hat eine so erhebliche Lücke geschlagen, daß wir, der Verein GrevenGrass e.V., uns entschlossen haben, das Erbe von Neusüdende anzunehmen und ein Bluegrass Festival in Greven zu organisieren.Der Verein hat sich am 13. September 2008 gegründet. Der Verein ist steuerbefreit. Spenden an den Verein sind steuerabzugsfähig. Wir können also Eure/Ihre Geld- und Sachspende mit einer Zuwendungsbestätigung quittieren, die das Finanzamt steuermindernd anerkennt. Ein solches Festival zu organisieren braucht allerdings Helfer und Unterstützer. Mit einer Spende an den Verein und als Mitglied, sowie als Helfer kommen wir gemeinsam dem Ziel näher, ein Festival wie in Neusüdende zu erleben.
Der Verein wird aktuell vertreten durch
Thomas Drunkenmölle, 1.Vorsitzender
Frank Tschinkel , 2. Vorsitzender
Wiebke Borcherding, Kassiererin